28. März 2024
Das House of One als Begegnungsort der Religionen. Visualisierung: Kuehn/Malvezzi

Serie: Mit Volldampf in die neuen Zwanziger Teil 2

Mit Volldampf in die neuen Zwanziger
Mit Volldampf in die neuen Zwanziger.
Harald Landsrath/pixabay

Vergnügungstempel, wildes Nachleben, Erotik, Varietés, Ballsäle – die vielbeschworenen Goldenen Zwanziger in Berlin waren ein wilder kultureller und lasterreicher Cocktail. Und wie präsentiert sich die deutsche Hauptstadt rund hundert Jahre später? Sie steht sie vor gewaltigen Herausforderungen und verändert Tag für Tag ihr Gesicht. Wir haben in einer Serie die größten Bauprojekte in Berlin-Mitte für Sie zusammengestellt. In Teil 2 geht es um das House of One.

Teil 2: House of One

Das House of One ist als interkonfessionelles Zentrum für Juden, Christen und Moslems am Petriplatz geplant. Entstehen soll ein weltweit einzigartiger Sakralbau, unter dessen Dach sich – gruppiert um einen für alle zugänglichen Zentralraum – eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee befinden werden. Besonderheit beim Bau: Gemauert wird von Grund auf mit Backsteinen, auf einen Betonkern wird verzichtet. Rund 2,3 Millionen Ziegel müssen daher für das 46 Meter hohe Bauwerk gebrannt werden. Im Untergeschoss birgt dann eine acht Meter hohe Halle die archäologischen Funde der ehemaligen Petrikirche.

Das weltweit einmalige Projekt will einen Ort der Begegnung und des friedlichen Zusammenlebens schaffen. Der Grundstein des interreligiösen Zentrums wird im Frühjahr 2020 an der Breiten Straße auf der Spree-Insel gesetzt, auf die Fundamente der letzten Petrikirche, dem Gründungsort der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin-Cölln.

Drei Jahre sind für die Errichtung des House of One eingeplant. Finanziert wird das Projekt über Zuwendungen von Bund und Land, Spenden sowie eine Crowdfunding Kampagne.

Das Haus of One als Begegnungsort der Religionen. Visualisierung: Kuehn/Malvezzi
Das Haus of One als Begegnungsort der Religionen.
Visualisierung: Kuehn/Malvezzi

Charta des 3-Religionen-Hauses

Das Grunddokument des House of One ist eine Charta, die am 11. 10. 2011 verabschiedet wurde. Die theologische Grundlage und die Leitlinien des Konzepts des House of One sind hier verbindlich festgelegt. Ein zentraler Abschnitt der Charta widmet sich etwa der Frage, wie das Verhältnis der Initiatoren zur großen Vielfalt innerhalb der Religionen zu bestimmen ist und wie diese Vielfalt Raum bekommen kann.