30. Oktober 2025
Die Zukunft des Nahverkehrs ist elektrisch. Foto: BVG

Neue Ära im Nahverkehr: Autonome Shuttles starten

Der Berliner Nordwesten wird zum Testfeld der Mobilität von morgen: Ab sofort sind die ersten autonomen Shuttles vom Typ VW ID. Buzz AD im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs. Mit dem gemeinsamen Pilotprojekt von BVG und MOIA startet Berlin in eine neue Ära – hin zu einem Nahverkehr, der klassisches ÖPNV-Angebot mit flexiblen, fahrerlosen Shuttles verbindet.

Beim offiziellen Startschuss, an dem auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder teilnahm, wurde deutlich: Was heute als Pilot beginnt, soll den Weg für Deutschlands größte autonome Fahrzeugflotte im öffentlichen Nahverkehr ebnen. Das Projekt trägt den Namen NoWeL4 – kurz für Nord-Westraum Level 4 – und bringt ab sofort sichtbare Zukunft auf die Straßen der Hauptstadt.

Autonom unterwegs – sicher, leise, digital

Die neuen Fahrzeuge fahren im sogenannten Level 4-Autonomiebetrieb. Das bedeutet: Sie können selbstständig fahren, bremsen, abbiegen und reagieren – ganz ohne aktives Eingreifen eines Fahrers. Während der Testphase sitzt aus Sicherheitsgründen jedoch noch ein Mensch an Bord, um die Systeme zu überwachen. Zusätzlich werden die Fahrzeuge aus einer Leitstelle fernüberwacht.

In der ersten Phase rollen fünf Shuttles durch ein rund 15 Quadratkilometer großes Testgebiet in den Bezirken Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf. Dort bedienen sie etwa 80 reale und virtuelle Haltepunkte und bewegen sich frei im definierten Einsatzbereich. Ab 2026 sollen die Fahrzeuge erstmals mit Fahrgästen unterwegs sein – Bewerbungen für Testgruppen sind demnächst über die Projekt-Website möglich.

Ein Projekt mit Signalwirkung

BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk sieht in dem Vorhaben den Beginn einer neuen Mobilitätsära:

„Mit autonomen Fahrzeugen schaffen wir ein System, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Berlin ist prädestiniert, um neue Freiheit in der Mobilität zu leben.“

Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder betonte die bundesweite Bedeutung:

„Autonomes Fahren steht für Effizienz, Teilhabe und Fortschritt. Was hier entsteht, ist echte Pionierarbeit mit Strahlkraft über Berlin hinaus.“

Das Bundesministerium für Verkehr fördert das Projekt im Rahmen der Richtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ mit 9,5 Millionen Euro.

Mobilität der Zukunft – made in Berlin

MOIA-Chef Sascha Meyer spricht von einem Meilenstein europäischer Technologie:

„Autonome Mobilität ‚made in Europe‘ wird in Berlin Realität. Gemeinsam mit der BVG bringen wir eine Gesamtlösung aus Fahrzeug, Software und Service auf die Straße.“

Auch Mobilitätssenatorin Ute Bonde blickt optimistisch in die Zukunft:

„Freiheit, Vernetzung, Individualität – autonome Shuttles sind ein wichtiger Schritt in Richtung Mobilität von morgen.“

Bis 2027 läuft die Testphase, danach soll das System in den regulären Betrieb übergehen. Begleitet wird das Projekt von der Technischen Universität Berlin und dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM).

Mit dem Start von NoWeL4 setzt Berlin ein starkes Signal: Der öffentliche Nahverkehr wird digitaler, flexibler und klimafreundlicher. Was heute mit fünf autonomen Fahrzeugen beginnt, könnte schon bald eine ganze Stadt bewegen – ganz ohne Fahrer, aber mit klarer Richtung: Zukunft.

Die Zukunft des Nahverkehrs ist elektrisch.
Foto: BVG