6. Oktober 2025
© Visualisierung: bbz Landschaftsarchitekten, Sora Images

Freitreppe: Berliner Mitte rückt ans Wasser

Mit einem symbolischen Spatenstich haben führende Vertreter aus Bund, Land und Bezirk den offiziellen Baubeginn für die Freitreppe zur Spree an der Westseite des Humboldt Forums markiert. Dr. Olaf Joachim (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), Stephan Machulik (Senatsverwaltung für Wohnen und Mieterschutz) sowie Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (Mitte) gaben damit grünes Licht für ein städtebauliches Projekt, das nicht nur die Aufenthaltsqualität am Wasser steigern, sondern auch ein Stück Berliner Geschichte neu erlebbar machen soll.

Ein Balkon zur Stadtgeschichte

Die neue Anlage – rund 38 Meter breit und mit einem großzügigen Balkon über dem Spreekanal – wird aus Granit und Sandstein auf einer Stahlbetonkonstruktion errichtet. Sie schafft nicht nur Zugang zum Wasser, sondern auch einen öffentlichen Raum zum Verweilen: mit Sitzstufen, drei schattenspendenden Gleditschien und barrierefreier Erschließung per Aufzug. Damit wird die bislang eher abweisende Kante der historischen Ufermauern durch einen offenen, einladenden Ort ersetzt – ganz im Sinne eines modernen, zugänglichen Stadtbilds.

Bundesförderung für Berliner Identität

Das Vorhaben „Schlossfreiheit – Freitreppe zur Spree“ wird seit 2019 über das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus als sogenanntes Premiumprojekt gefördert. Von den insgesamt 6,89 Millionen Euro Projektkosten trägt der Bund 3,78 Millionen Euro, das Land Berlin beteiligt sich mit 3,11 Millionen Euro. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Mitte 2027 geplant.

Stimmen zum Projekt

„Hier zeigt sich ganz konkret, was Städtebauförderung leisten kann“, sagte Staatssekretär Dr. Olaf Joachim. „Die Freitreppe wird ein neuer Anziehungspunkt, der urbanes Leben mit nachhaltiger Stadtentwicklung verbindet – ein Projekt mit Strahlkraft weit über Berlin hinaus.“

Auch Stephan Machulik betonte die Bedeutung solcher Orte im Zeichen des Klimawandels: „Grünflächen, Wasserzugänge und öffentlich nutzbare Räume sind essenziell für eine lebenswerte Innenstadt. Die neue Treppe zur Spree bringt genau das – mitten im Herzen der Hauptstadt.“

Bezirksstadtrat Ephraim Gothe verwies auf die historische Dimension: „Die Spreeinsel ist der Ursprung Berlins. Mit der neuen Freitreppe schlagen wir ein modernes Kapitel auf – als Pendant zur künftigen Uferpromenade am Marx-Engels-Forum und als sichtbares Bekenntnis zu einer Stadt am Wasser.“

Städtebau mit Signalwirkung

Seit 2014 fördert der Bund mit dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ herausragende Vorhaben mit besonderer nationaler oder internationaler Relevanz – immer mit dem Anspruch hoher gestalterischer, funktionaler und innovativer Qualität. Die Freitreppe zur Spree ist ein Musterbeispiel dafür: Sie vereint Stadtgeschichte, Bürgernähe und Zukunftsvision – ein neuer Ort der Begegnung im Herzen Berlins.

Die geplante Freitreppe vor dem Humboldt Forum.
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