Die Zirkuskompanie Circa kehrte mit der Uraufführung von „Wolf“ vor wenigen Tagen ins Chamäleon Berlin zurück – größer und entschlossener denn je. Es war ein doppeltes Jubiläum: Circa präsentierte die neue Show genau 20 Jahre nach der Neugründung des Theaters und der Gründung von Circa.
„Wir schaffen für das Chamäleon die komplexeste Produktion unserer langen gemeinsamen Geschichte“, verspricht Circa-Direktor Yaron Lifschitz. Zehn Akrobaten zeigen atemberaubende Darbietungen – „mehr Kraft, mehr Energie und keine Kompromisse – wir möchten das Publikum 90 Minuten lang im Innersten bewegen.“
Das Stück lädt dazu ein, den „Wolf“ in sich selbst zu entdecken. In der ersten Hälfte bringen die Akrobaten in Soli und Duetten wortlos ihre Ängste, Zweifel und Unsicherheiten auf die Bühne. „Es geht darum, die Hindernisse zu überwinden, die andere und auch wir selbst uns in den Weg stellen“, erklärt Lifschitz. Das Stück sei geprägt von „unbändigem Lebenswillen“ und handelt von einem „ungezähmten inneren Geist, der sich seinen Weg bahnt, Mut macht und Orientierung geben kann.“
In der zweiten Hälfte vereinen sich die Energien der Einzelnen zu einer gemeinsamen Kraft. Die Akrobaten finden als Rudel zusammen und balancieren zwischen Instinkt, Emotion, Raserei und Sinnlichkeit. Die Choreografie verbindet Virtuosität mit emotionaler Tiefe. „Wir möchten mit dem Stück eine Art mythischen Raum schaffen“, sagt Lifschitz, „einen Raum, in dem man träumen kann.“
Das Jubiläum von Circa und dem Chamäleon wird mit „Wolf“ besonders gefeiert. „Es gilt zwei Jahrzehnte zeitgenössischen Zirkus im Chamäleon zu feiern“, betont Anke Politz. „Und das machen wir besonders gern mit einer Weltklasse-Kompanie wie Circa.“ Elf Jahre nach ihrem Debüt im Chamäleon ist „Wolf“ bereits das siebte Stück, das sie hier zeigen.
„Ein großer Teil meiner Zeit bei Circa ist untrennbar mit dem Chamäleon verknüpft“, sagt Lifschitz. „Es ist ein schönes Gefühl, das wir zu dieser erstaunlichen künstlerischen Entwicklung gehören, die das Chamäleon gemacht hat.“ Das Theater biete unbegrenzte kreative Möglichkeiten, und das Berliner Publikum schätze Intensität statt bloßer Unterhaltung. „Wir möchten intensive Erfahrungen zügelloser Energie und authentischer Schönheit schaffen, manchmal witzig, manchmal sexy, manchmal seltsam.“ Das Chamäleon sei für Circa ein Raum des Vertrauens und der Heimat. „Wir erleben hier ein unschätzbares Vertrauen, ein Gefühl von zu Hause.“
Saisonstart mit Wolf von Circa
Foto: Andy Phillipson