24. April 2025
Premiere von „Vegas Rouge“ im Berliner Spiegelpalast. Foto: Veranstalter

Aufwendige Revue mit sinnlichem Bühnenkonzept

Im Berliner Spiegelpalast am Bahnhof Zoo feierte unlängst die neue Show „Vegas Rouge“ ihre Premiere. Rund 300 geladene Gäste, darunter zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Kultur und Unterhaltung, wohnten der Eröffnung bei. Die Produktion, die sich stilistisch zwischen Varieté, Revue und Nachtclub bewegt, soll als neues Showformat außerhalb der bekannten Dinnershow „Palazzo“ etabliert werden.

Bereits beim Betreten des Spiegelpalastes wurde deutlich, dass sich das Erscheinungsbild der Spielstätte vom Dinner-Theater in einen Nachtclub verändert hat. Das Interieur ist geprägt von rotem Licht, einer erweiterten Bühnenfläche und großflächigen LED-Installationen. Die klassische Theaterbestuhlung wurde zugunsten einer konzentrischen Anordnung um die Haupt- und Mittelbühne verändert, was eine stärkere Nähe zwischen Publikum und Darbietung ermöglichen soll.

Anders als bei „Palazzo“, das von November bis März am selben Ort stattfindet, verzichtet „Vegas Rouge“ auf ein gastronomisches Begleitkonzept und fokussiert sich vollständig auf die Inszenierung. Die Atmosphäre erinnert eher an einen Varieté-Nachtclub, was auch durch die bewusst gewählte Lichtgestaltung und die opulente Kostümierung unterstützt wird. Bereits vor Showbeginn bewegten sich erste Ensemblemitglieder in ausgefallenen Outfits durch das Publikum und sorgten so für eine Einstimmung auf das folgende Programm.

Die Show selbst setzt auf eine Kombination aus Tanz, Artistik, Comedy und musikalischen Elementen. Thematisch bewegt sie sich durch verschiedene historische Epochen und Orte – darunter das antike Rom, das barocke Versailles und eine amerikanische Football-Kabine. Verbunden werden die einzelnen Szenen durch visuelle Projektionen und wechselnde Bühnenbilder, die mithilfe der LED-Wände erzeugt werden. Die Übergänge zwischen den einzelnen Programmpunkten sind fließend, wobei die Show insgesamt einen stark choreografierten und ästhetisch ausgearbeiteten Eindruck hinterlässt.

Inhaltlich setzt die Inszenierung stark auf sinnliche Reize und eine visuelle Überwältigung. Kostüme, Musik und Körperinszenierung spielen eine zentrale Rolle. Dabei werden klassische Elemente des Varietés mit modernen Showeffekten kombiniert. Das Ensemble zeigt eine Vielzahl an tänzerischen und akrobatischen Fähigkeiten, die in wechselnden Gruppenkonstellationen auf die Bühne gebracht werden.

Mit „Vegas Rouge“ versucht der Veranstalter, dem Berliner Kultur- und Nachtleben ein neues, visuell ambitioniertes Format hinzuzufügen. Die Premiere wurde vom Publikum mit langanhaltendem Applaus aufgenommen. Ob sich die Show auf dem stark umkämpften Berliner Unterhaltungsmarkt dauerhaft etablieren kann, bleibt abzuwarten. Die Produktion läuft zunächst bis zum 9. September 2025 täglich außer montags im Spiegelpalast.

Premiere von „Vegas Rouge“ im Berliner Spiegelpalast.
Foto: Veranstalter