14. Mai 2025
Die Kirschblütenallee entlang des Mauerwegs ist ein beliebtes Ausflugsziel. Foto: Grün Berlin

Berliner Mauerweg: Sanierungsstart Teil Vier

Unlängst haben die Bauarbeiten am vierten Teilstück des Berliner Mauerwegs begonnen. Der rund zwei Kilometer lange Abschnitt zwischen Japaneck und der Lichterfelder Allee verbindet die Berliner Bezirksgrenze Steglitz-Zehlendorf mit der brandenburgischen Stadt Teltow. Die Strecke verläuft im ehemaligen Grenzstreifen und dient heute nicht nur als wichtige Verbindung für Radfahrer und Fußgänger, sondern auch als beliebter Erholungsort im Grünen.

Die Sanierung des Weges ist Teil eines umfassenden Programms zur Erneuerung und Verbesserung des Berliner Mauerwegs. Ziel ist es, die Attraktivität und Sicherheit dieses bedeutenden Erinnerungsorts weiter zu steigern. Der vorhandene Belag ist stellenweise stark beschädigt und wird im Rahmen der Maßnahme durch einen neuen Belag ersetzt. Zusätzlich entstehen entlang der Strecke Aufenthaltsbereiche mit Sitzmöglichkeiten und Abfallbehältern, um den Komfort für Ausflügler zu erhöhen.

Besondere Bedeutung hat dieser Abschnitt durch die angrenzende Kirschblütenallee, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Um die empfindlichen Wurzeln der rund 1.100 Kirschbäume zu schützen, bleibt auch diese Allee während der Bauzeit gesperrt. In den vergangenen Jahren hat der hohe Besucherdruck zu einer starken Verdichtung des Bodens geführt, wodurch die Wasser- und Luftversorgung der Bäume beeinträchtigt wurde. Die Stadt Teltow hat deshalb beschlossen, den Zugang während der Bauarbeiten vollständig zu untersagen.

Die Bauarbeiten starten an der Lichterfelder Allee und bewegen sich abschnittsweise in Richtung Japaneck. Der Fortschritt hängt unter anderem von der Witterung ab, die Bauzeit für diesen Abschnitt wird auf zwei bis drei Wochen geschätzt. Während dieser Zeit ist der Weg gesperrt, Umleitungen für den Fuß- und Radverkehr sind ausgeschildert.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Schutz von Flora und Fauna. Eine ökologische Baubegleitung sorgt dafür, dass Eingriffe in die Natur möglichst gering gehalten werden. Reptilienschutzzäune ermöglichen das sichere Absammeln von Tieren während ihrer Aktivitätszeit im Frühling. Auch der markante Birkenbestand entlang des Weges bleibt weitgehend erhalten.

Bei der Sanierung wird auf Nachhaltigkeit geachtet. Der Einsatz von recyceltem Asphalt und die Wiederverwendung bestehender Materialien sollen den Ressourcenverbrauch minimieren. Dadurch wird auch der Baustellenverkehr reduziert.

Nach Abschluss der Arbeiten stehen an diesem Abschnitt 20 neue Holzbänke mit robusten, verzinkten Stahlauflagen zur Verfügung. Die Gestaltung orientiert sich an den bereits fertiggestellten Teilabschnitten des Mauerwegs.

Das sanierte Teilstück schließt direkt an den bereits modernisierten Abschnitt am Jenbacher Weg an. Mit seiner Fertigstellung entsteht ein fast acht Kilometer langes, durchgängiges Wegesystem, das sowohl historisch bedeutend als auch landschaftlich reizvoll ist.

Die Arbeiten sind Teil eines größeren Projekts zur qualifizierenden Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs, das das landeseigene Unternehmen Grün Berlin im Auftrag des Landes Berlin umsetzt. Grundlage hierfür ist ein Senatsbeschluss aus dem Jahr 2019. Insgesamt verläuft der Mauerweg über etwa 160 Kilometer und verbindet Flächen in Berlin und Brandenburg. Bis Ende 2026 sollen rund 14 Kilometer modernisiert werden. Dafür stehen Mittel in Höhe von 12,39 Millionen Euro zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt überwiegend durch die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), ergänzt durch Landesmittel.

Die Kirschblütenallee entlang des Mauerwegs
ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Foto: Grün Berlin