14. Juni 2025
Altes Museum © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung / Maximilian Meisse

Sonderausstellung über erstes Museum Berlins

Mit der Ausstellung Grundstein Antike – Berlins erstes Museum feiert die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin das 200-jährige Jubiläum der Museumsinsel. Der Grundstein für das von Karl Friedrich Schinkel entworfene erste öffentliche Museum Berlins wurde am 9. Juli 1825 im Lustgarten gelegt. Bereits fünf Jahre später, am 3. August 1830, öffnete das Alte Museum erstmals seine Türen – ein wegweisender Moment für die Museumslandschaft Preußens.

Die Ausstellung im Obergeschoss des Alten Museums beleuchtet die Anfänge dieser Institution und zeigt eine Auswahl antiker Objekte, die bereits zur Eröffnung im Jahr 1830 präsentiert wurden. Im Mittelpunkt steht ein großformatiges Modell des Museums, das Schinkels klassizistische Architektur anschaulich macht. Neben den baulichen Herausforderungen werden auch die historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen thematisiert, unter denen das Museum entstand.

Originale Raumkonzepte, die im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört wurden, sind anhand weniger zeitgenössischer Darstellungen und historischer Fotografien nachvollziehbar. Die Ausstellung verdeutlicht den Wandel des Hauses im Laufe von zwei Jahrhunderten – von der archäologischen Forschungsstätte bis zum Besuchermagneten mit internationalem Renommee.

Das Alte Museum war das erste Gebäude, das ausschließlich für die Präsentation von Kunst konzipiert wurde. Während im Sockelgeschoss antike Kleinkunst wie Vasen, Bronzen, Terrakotten, Gemmen und Münzen zu sehen war, widmete sich das Hauptgeschoss antiken Skulpturen. Das Obergeschoss beherbergte die königliche Gemäldegalerie, die in der aktuellen Ausstellung aus konservatorischen Gründen nur am Rande thematisiert wird. Eine ausführlichere Würdigung ist für 2030 im Rahmen einer Jubiläumsschau in der James-Simon-Galerie geplant.

Schinkel sah sich beim Bau mit technischen und finanziellen Hürden konfrontiert. So mussten rund 3000 Kiefernholzpfähle zur Fundamentierung in den Boden getrieben werden. Gleichzeitig forderte König Friedrich Wilhelm III. höchste Sparsamkeit – eine Herausforderung, die kreative und kostengünstige Lösungen erforderte.

Die Museumsgründung fiel in eine Zeit gesellschaftlicher Umbrüche: Das aufstrebende Bürgertum forderte freien Zugang zu Bildung und Kunst. Das Alte Museum wurde schnell zu einem beliebten Ziel einer bildungsinteressierten Öffentlichkeit. Doch wie offen war das Haus wirklich? Wer hatte Zugang, und welche Werke zogen das Publikum besonders in ihren Bann?

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Skulpturen, Vasen, Bronzen und Terrakotten aus der historischen Sammlung und stellt diese in den Kontext damaliger Präsentationsweisen. Dabei versteht sich die Schau nicht nur als Rückblick, sondern richtet den Blick auch nach vorn. Angesichts des fortgeschrittenen Alters des Gebäudes wird die Frage gestellt, wie sich das Museum weiterentwickeln muss, um auch zukünftige Generationen für die Antike zu begeistern.

Kuratiert wird die Ausstellung von Angelika Walther in Zusammenarbeit mit dem Direktor der Antikensammlung, Andreas Scholl, sowie dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Moritz Taschner. Fachliche Unterstützung leistete unter anderem Elsa van Wezel, die intensiv zur Frühgeschichte des Alten und Neuen Museums geforscht hat. Die Ausstellung wird gefördert vom „Verein der Freunde der Antike auf der Museumsinsel Berlin e.V.“ sowie von der Veranstaltungsgesellschaft „Museum & Location“.

Sonderausstellung „200 Jahre Museumsinsel“: Grundstein Antike – Berlins erstes Museum

Laufzeit: 9. Juli 2025 bis 3. Mai 2026
Ort: Altes Museum, Obergeschoss
Eröffnung: Mittwoch, 9. Juli 2025, 19:00 Uhr

Altes Museum
© Staatliche Museen zu Berlin,
Antikensammlung / Maximilian Meisse