Im Haus am Kleistpark in Berlin-Schöneberg wurde vor wenigen Tagen die Ausstellung „Microverse“ eröffnet. Die Fotografin Kathrin Linkersdorff präsentiert darin großformatige Aufnahmen, die den Zerfall von Pflanzen dokumentieren. Ihre Arbeiten verbinden künstlerische Ästhetik mit wissenschaftlicher Präzision und eröffnen neue Perspektiven auf natürliche Transformationsprozesse.
Kunst trifft Wissenschaft
Für ihr Projekt arbeitete Linkersdorff mit der Mikrobiologin Prof. Dr. Regine Hengge von der Humboldt-Universität zu Berlin zusammen. In einem experimentellen Verfahren wurden abgestorbene Pflanzen mit Bakterien in Kontakt gebracht, die beim Abbau von Zellulose Farbpigmente freisetzen. Die dabei entstandenen Strukturen hielt die Künstlerin mit ultrahochaufgelöster Fotografie fest.
Beide sind Mitglieder des Exzellenzclusters „Matters of Activity“ der Humboldt-Universität, das sich mit der Erforschung aktiver Materialien befasst. In einem weiteren Projekt untersucht Hengge gemeinsam mit Architekten, wie durch Bakterien gebildete Zellulose – etwa aus Kombucha – als nachhaltiges Material für Design und Architektur genutzt werden kann.
Eröffnung mit Kunsthistoriker Horst Bredekamp
Zur Ausstellungseröffnung am 20. März führte der renommierte Kunsthistoriker Prof. Dr. Horst Bredekamp in das Werk von Kathrin Linkersdorff ein. Der emeritierte HU-Professor und Co-Sprecher des Exzellenzclusters hob in seinem Vortrag die Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst in „Microverse“ hervor.
Ausstellung auf einen Blick
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Titel: „Microverse“ – Fotografien von Kathrin Linkersdorff
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Ort: Haus am Kleistpark, Grunewaldstr. 6/7, 10823 Berlin
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Dauer: 21. März – 8. Juni 2025
Die Ausstellung gibt Einblicke in einen faszinierenden Mikrokosmos, in dem sich Kunst und Biologie auf ungewöhnliche Weise begegnen.
Zur Künstlerin
Kathrin Linkersdorff (*1966) gilt als eine der vielversprechendsten fotografischen Entdeckungen der letzten Jahre. Ihre Fotoarbeiten werden international ausgestellt und wurden in zwei monografischen Bildbänden (Hartmann books) publiziert.
Nach zahlreichen Ausstellungserfolgen im In- und Ausland zeigt die Berliner Künstlerin Kathrin Linkersdorff im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie im Haus am Kleistpark einen Überblick ihres Schaffens, das im Spannungsfeld von Kunst und Wissenschaft angesiedelt ist. Zu sehen sind Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen der letzten Jahre wie „Wabi Sabi“ (2013-2017),
„Floriszenzen“ (ab 2019) und „Fairies“ (ab 2020) sowie aus ihrem aktuellen Projekt „Microverse“ (seit 2023).
Foto aus der Serie „Microverse“ von Kathrin Linkersdorff,
Mitglied im Exzellenzcluster „Matters of Activity“ der HU
Microverse III / 3 / Sc-M510 / 19.6.-10.10.24’, 2025 © Kathrin Linkersdorff