Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Gendarmenmarkt vor kurzem feierlich wiedereröffnet. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, sowie die Senatorinnen Franziska Giffey (Wirtschaft, Energie, Betriebe) und Ute Bonde (Mobilität, Verkehr, Klimaschutz, Umwelt) nahmen gemeinsam mit Bezirksstadtrat Christopher Schriner und Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH, den Platz offiziell in Betrieb.
Denkmalgerechte Sanierung mit Blick auf die Zukunft
Der Gendarmenmarkt gehört zu den bedeutendsten Plätzen Europas und ist ein touristisches Highlight Berlins. Jährlich besuchen ihn rund drei Millionen Menschen. Die umfassende Modernisierung verbindet Denkmalschutz, Nachhaltigkeit und Funktionalität auf vorbildliche Weise.
Ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen war die Verlegung neuer Strom-, Trink- und Abwasserleitungen. Die bisher oberirdisch verlaufenden Versorgungsleitungen gehören nun der Vergangenheit an, wodurch das historische Stadtbild aufgewertet wurde. Veranstaltungen wie das Classic Open Air oder der Weihnachtsmarkt profitieren von einer modernen Infrastruktur, die ohne provisorische Verkabelung auskommt.
Nachhaltigkeit durch innovatives Regenwassermanagement
Der Gendarmenmarkt ist nun auch ein Vorreiter in Sachen Klimaanpassung. Ein innovatives Regenwassermanagement sorgt dafür, dass Niederschlag nicht ungenutzt abfließt, sondern gespeichert, gefiltert und zur Bewässerung des Bodens eingesetzt wird. Das System hat eine Kapazität von 480 Kubikmetern und trägt dazu bei, die Wasserbilanz Berlins nachhaltig zu verbessern.
Mehr Aufenthaltsqualität durch barrierefreies Design
Besondere Aufmerksamkeit galt der Barrierefreiheit. Erstmals wurde die Pflasterung so gestaltet, dass sich Menschen mit Mobilitätseinschränkungen uneingeschränkt auf dem Platz bewegen können. Zudem wurden historische Elemente wie Gilly-Bänke, Kandelaber und restaurierte Leuchten an ihren ursprünglichen Standorten wiederaufgestellt.
Auch die angrenzende Charlottenstraße wurde aufgewertet: Der Gehweg zwischen Mohrenstraße und Jägerstraße wurde von fünf auf acht Meter verbreitert, sodass eine einladende Promenade entstanden ist. Statt einer reinen Verkehrsfläche bietet die Straße nun Raum zum Flanieren, Verweilen und für gastronomische Angebote.
Gemeinschaftsprojekt mit großer wirtschaftlicher Bedeutung
Die Sanierung des Gendarmenmarkts wurde als gemeinschaftliches Projekt verschiedener Senatsverwaltungen, Bezirksämter und Landesbetriebe umgesetzt. Die Koordination übernahm die landeseigene Grün Berlin GmbH.
Finanziert wurde das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro, wovon 90 Prozent aus dem Bund-Länder-Förderprogramm zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) stammen. Diese Förderung unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung des Platzes: Berlin zieht jährlich über 12 Millionen Touristen an, die einen Umsatz von 17 Milliarden Euro generieren. Die Modernisierung des Gendarmenmarkts steigert die Attraktivität der Stadt und stärkt den Tourismusstandort Berlin.
Die Sanierung erfolgte im geplanten Kosten- und Zeitrahmen und umfasste 14.000 Quadratmeter Pflasterflächen sowie die angrenzende Charlottenstraße. Ziel war es, das historische Zentrum Berlins zu modernisieren und zugleich seinen einzigartigen Charakter zu bewahren. Besucher können den neu gestalteten Platz nun erstmals vollständig barrierefrei erleben.
Ein Wahrzeichen Berlins für die nächsten Generationen
Mit der erfolgreichen Sanierung wurde ein zentraler Ort der Berliner Stadtgeschichte zukunftsfähig gemacht. Der Gendarmenmarkt bleibt nicht nur eine der schönsten Kulissen der Hauptstadt, sondern ist nun auch besser für die Herausforderungen des Klimawandels und den stetig wachsenden Tourismus gerüstet.