20. Januar 2025
Alexander Soddy | Fin de partie: Premiere am 12. Januar 2025. Foto: Christian Kleiner

Neue Opern-Premiere in der Staatsoper

Zum Jahresauftakt 2025 steht ein außergewöhnliches Werk erstmals in der Staatsoper Unter den Linden in Berlin auf dem Spielplan: Am 12. Januar wird die einzige Oper des ungarischen Komponisten György Kurtág, „Fin de partie“, in einer Neuinszenierung von Johannes Erath und unter der musikalischen Leitung von Alexander Soddy präsentiert. Die Oper basiert auf Samuel Becketts „Endspiel“ und ist die einzige abendfüllende Vertonung eines seiner Theaterstücke.

Drei der vier Hauptrollen werden in dieser außergewöhnlichen Produktion neu besetzt: Dalia Schaechter übernimmt die Rolle der Nell, Stephan Rügamer, Mitglied des Ensembles, gibt sein Debüt als Nagg, und Bo Skovhus verkörpert Clov. Laurent Naouri, der bereits 2021 mit der New York Philharmonic als Hamm aufgetreten ist, komplettiert das Ensemble.

György Kurtág, der 2026 seinen 100. Geburtstag feiern wird, beschäftigt sich seit über einem halben Jahrhundert mit Becketts Werk. Die Erstaufführung des „Endspiels“ erlebte er 1957 in Paris, und 2010 begann er mit der Arbeit an seiner ersten Oper. Die Uraufführung fand 2018 an der Mailänder Scala statt. Kurtágs musikalische Sprache greift Becketts französischen Originaltext auf und eröffnet ihm mit eindrucksvollen Gesangspartien sowie einer vielschichtigen Orchestrierung einen neuen Klangraum. Elemente wie Zirkus, Clownerie und Vergnügungsparks, die Becketts Werk prägen, finden auch in Johannes Eraths Inszenierung ihren Platz.

Erath, der mit dieser Produktion sein Regiedebüt an der Staatsoper gibt, beleuchtet die Machtverhältnisse zwischen Becketts Figuren und stellt zentrale Fragen: Wer übt Kontrolle aus? Wie wird diese eingesetzt? Durch Kurtágs Musik erfährt das „Endspiel“ eine neue Emotionalität, die den Theatertext aus einer heutigen Perspektive zugänglich macht. Subtile Spannungen und eine vielschichtige, teils boshafte Poesie prägen diese Inszenierung.

Im Anschluss an die Premiere widmet sich ein weiteres Konzert am 3. Februar im Pierre Boulez Saal einem weiteren Werk Kurtágs: „What is the word“. Dieses faszinierende Stück von 1990/91, basierend auf Texten von Samuel Beckett, macht den gesamten Konzertsaal zur Bühne.

Ein besonderer Dank gilt den Unterstützern der Staatsoper Unter den Linden sowie den Hauptpartnern BMW und der Hilti Foundation.


Fin de partie

György Kurtág

Premiere am Sonntag, 12. Januar 2025 um 18.00 Uhr | Staatsoper Unter den Linden
Weitere Vorstellungen am 15., 21., 24., 31. Januar und 2. Februar 2025

Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal statt.