Seit zwei Jahren ist das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin in den neuen Räumlichkeiten im Theaterbau des Schlosses Charlottenburg. Zeit für einen kurzen Rückblick. Am 22. September 2022 öffnete das Museum seine neuen Räume im Theaterbau am Schloss Charlottenburg. Obwohl der finale Ausbau der Ausstellungsflächen noch im Gange ist, konnte die Dauerausstellung „Aber Kunst ist es doch“ ohne Einschränkungen gezeigt werden. Die Sonderausstellungen fehlen zwar noch, doch das Museum gleicht dies durch ein breites Veranstaltungs- und Bildungsprogramm aus. Besonders erfolgreich sind die Angebote der Druckwerkstatt, die an den eintrittsfreien Museumssonntagen immer ausgebucht ist, sowie Workshops für Schulen, Senioren und Kooperationen mit sozialen Einrichtungen. Eine Kita aus der Nachbarschaft gehört seit kurzem ebenfalls zu den Partnern des Museums.
Erfreulicherweise kehren auch internationale Besucher, insbesondere aus den USA und Asien, vermehrt zurück – eine Entwicklung, die sich nach den pandemiebedingten Einbrüchen besonders bemerkbar macht. Um die fehlenden Sonderschauen zu kompensieren, setzt das Museum auf sogenannte „Interventionen“: Mit Unterstützung privater Kollwitz-Sammlungen konnten im Jahr 2023 besondere Zeichnungen und Zustandsdrucke in neuen Kontexten präsentiert werden. Dieses Jahr liegt der Fokus auf Künstlerkollegen von Käthe Kollwitz, um ihr Werk in den historischen Rahmen einzubetten.
Das Veranstaltungsprogramm, das Vorträge, Lesungen und Führungen umfasst, hat sich etabliert und zieht zunehmend neue Besuchergruppen an. Seit dem Umzug ins Schloss Charlottenburg haben mehr als 6.000 Interessierte an diesen Angeboten teilgenommen.
Trotz steigender Besucherzahlen bleibt das Fehlen der Sonderausstellungen spürbar. Ab dem kommenden Jahr soll sich dies ändern: Das Museum wird seine Ausstellungsfläche verdoppeln und hochkarätige Leihgaben anderer Museen präsentieren, da die neuen Räume dann über moderne Klimatechnik verfügen. Die Sanierungsarbeiten rund um das Gebäude laufen derweil weiter, doch bereits jetzt weist eine markant platzierte Porträtfigur von Käthe Kollwitz, geschaffen von Gustav Seitz, die Besucher auf das Museum hin.