Die denkmalgeschützten Säulengänge auf der Museumsinsel Berlin wurden nach intensiven Restaurierungsarbeiten unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der letzte Bauabschnitt, der nördliche Teil der Kolonnaden am Spreeufer, wurde unlängst erfolgreich abgeschlossen und an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) sowie die Staatlichen Museen zu Berlin übergeben.
Die Kolonnaden aus dem 19. Jahrhundert sind ein zentrales Element der Museumsinsel, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im Rahmen des Masterplans Museumsinsel, der sich der umfassenden Sanierung und Modernisierung der Insel widmet, wurden auch die Kolonnaden erneuert. Die Arbeiten an den meisten Säulengängen entlang der Spree, der Bodestraße und am Neuen Museum wurden bereits 2010 abgeschlossen. Der nun fertiggestellte Abschnitt begann 2020 und betraf die Kolonnaden am Spreeufer nordöstlich der Alten Nationalgalerie. Die Kosten für dieses Bauprojekt betrugen rund 13,6 Millionen Euro.
Im Zuge der Restaurierung wurden stark beschädigte Bauteile sorgfältig abgebaut, restauriert und in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt wieder eingesetzt. Besonders erwähnenswert ist der Rückbau der zweigeschossigen Einbauten von 1911, die einst als Werkstatt für die Skulpturenrestaurierung der Alten Nationalgalerie dienten. Diese Werkstatt wurde in das Bode-Museum verlegt, um den ursprünglichen Zustand der Kolonnaden wiederherzustellen. Der am Nordende der Kolonnaden errichtete Kopfbau aus dem Jahr 1957 wurde neu gestaltet und mit einer barrierefreien Rampe versehen, um den Zugang für alle Besucher zu ermöglichen.
Der restaurierte Säulengang wird eine zentrale Rolle bei der Wiedereröffnung des Pergamonmuseums im Jahr 2027 spielen. Ab diesem Zeitpunkt wird er als neuer Zugang für Besucher dienen, bis der Haupteingang am Ehrenhof des Pergamonmuseums nach Abschluss aller Bauarbeiten wieder geöffnet wird. Damit wird die Verbindung zwischen den verschiedenen Gebäuden der Museumsinsel durch die Kolonnaden gestärkt.
Die Kolonnaden auf der Museumsinsel wurden zwischen 1853 und 1860 nach Entwürfen von Friedrich August Stüler errichtet. Später, zwischen 1876 und 1878, erweiterten die Architekten Heinrich Strack und Georg Erbkam den Bau um Pavillons und ergänzten den Entwurf Stülers um neue Elemente. Heute bilden die restaurierten Kolonnaden wieder ein verbindendes Element auf der Museumsinsel, das den Besucher durch die historische Architektur führt und zu einem besonderen Erlebnis macht. Die Arbeiten sind Teil des umfassenden Masterplans, der die Gebäude und Höfe der Museumsinsel zu einem einzigartigen Ensemble vereint.
Kolonnadenhof Museumsinsel
© Staatliche Museen zu Berlin/ Bernd Weingart