8. November 2024
Hackescher Markt

Open-Air-Fotoausstellung in den Hackeschen Höfen

Anfang Oktober startete eine besondere Open-Air-Ausstellung in den Hackeschen Höfen, die erstmals Fotografien zur Geschichte dieses ikonischen Berliner Ortes und seiner Nachbarschaft zeigt. Diese Ausstellung, die vier Monate dauert, wurde am 10. Oktober mit einer feierlichen Eröffnung vorgestellt. Die Fotografien stammen von Klaus Bädicker und dem Sammler Stefan Wolski, die ihre Archive für dieses Projekt geöffnet haben. Auf insgesamt 29 Tafeln, die in den Durchgängen der Höfe zu sehen sind, werden die Historie der Hackeschen Höfe und ihrer Umgebung, einschließlich des Hackeschen Marktes sowie der Straßen Rosenthaler, Sophien-, Große Hamburger, Joachim-, August-, Oranienburger und Neue Schönhauser, visualisiert.

David Kastner, der Manager der Hackeschen Höfe und Mit-Organisator der Ausstellung, beschreibt die Höfe als einen besonderen Ort, der sowohl für die Bewohner als auch für die zahlreichen Besucher von Bedeutung ist. Er betont, dass es eine gemeinsame Verantwortung sei, diesen Ort lebendig zu halten und gleichzeitig die Geschichte sichtbar zu machen. Die ausgestellten Fotografien sind kostenlos und täglich von 6 bis 22 Uhr zugänglich.

Die Geschichte der Hackeschen Höfe reicht weit zurück. Der Hackesche Markt, auf dem die Höfe liegen, war ursprünglich ein sumpfiges Gebiet zwischen zwei Bastionen der alten Stadtbefestigung, die von 1658 bis 1683 errichtet wurde. Um 1750 ließ der Berliner Stadtkommandant Graf Hans Christoph Friedrich von Hacke dort einen Platz anlegen, der bald den Namen „Haakesche Markt“ trug, bevor er 1840 offiziell als Hackescher Markt benannt wurde.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Grundstücke zwischen Rosenthaler Straße und Sophienstraße zusammengelegt, um Platz für die Errichtung einer Wohn- und Gewerbeanlage zu schaffen. Diese Anlage, die 1906/07 nach Plänen des Architekten Kurt Berndt erbaut wurde, entwickelte sich zur größten Wohn- und Gewerbehofanlage Deutschlands. Die Hackeschen Höfe prägen bis heute das Bild Berlins und stehen seit 1977 unter Denkmalschutz. Die kunstvolle Fassade im Eklektizismus-Stil überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet, wurde jedoch während der DDR-Zeit vereinfacht. Besonders hervorzuheben ist der Endell-Hof, der kunsthistorisch bedeutende Elemente im Jugendstil aufweist.

Die Ausstellung zeigt nicht nur die architektonische Entwicklung der Höfe, sondern beleuchtet auch das Leben der Menschen, die in dieser Umgebung lebten und arbeiteten. Eine Tafel widmet sich beispielsweise „Wasserminna“, einer populären Artistin im Zirkus Busch und einem Berliner Original. Auch das jüdische Leben in Berlin-Mitte, die Geschichte des Tacheles sowie der Sophienkirche und von Clärchens Ballhaus werden thematisiert.

Die Hackeschen Höfe sind heute das größte zusammenhängende Hofareal Europas und ziehen jährlich rund 1,8 Millionen Besucher an.

Die Hackeschen Höfe sind Besuchermagnet.
Die Hackeschen Höfe sind Besuchermagnet.