Unlängst begannen die bauvorbereitenden Arbeiten für die Sanierung des Berliner Mauerwegs im Abschnitt „Grünzug am Buschgraben“. Dieser Bereich in Zehlendorf ist bereits das dritte Teilstück, das im Rahmen des Projekts zur Verbesserung des Mauerwegs erneuert wird. Der Mauerweg selbst erstreckt sich über eine Länge von rund 160 Kilometern und wird vom landeseigenen Unternehmen Grün Berlin im Auftrag des Landes Berlin betreut. Die Fertigstellung des Abschnitts ist für den Sommer 2025 geplant.
Der 1,15 Kilometer lange Abschnitt verläuft von der Machnower Straße bis zum angrenzenden Seniorenwohnheim. Aufgrund schlechter Bodenverhältnisse und des geringen Wegebaues, der historisch bedingt ist, weist der Weg starke Schäden auf. Nun soll der Weg grundlegend erneuert und mit einem neuen, nachhaltigen Belag ausgestattet werden, um ihn sicherer und barrierefrei begeh- und berollbar zu machen. Vor Beginn der Bauarbeiten wird der Boden auf Schadstoffe untersucht und auf seine bautechnische Eignung geprüft. Der abgetragene Asphalt wird recycelt und dem Materialkreislauf wieder zugeführt.
Neben der Wegesanierung wird die Aufenthaltsqualität durch neue Sitzgelegenheiten an fünf verschiedenen Standorten erhöht. Die Sitzmöbel bestehen aus witterungsbeständigen Eichenholzbalken aus der Region, kombiniert mit Sitzflächen aus verzinktem Stahl und einer Bank-Tisch-Kombination. Um den Baumbestand zu schonen, wird der Weg an einigen Stellen schmaler gestaltet. Die Flächen um die Sitzplätze werden mit Kleinpflaster befestigt.
Der Abschnitt „Grünzug am Buschgraben“ ist durch besondere Bodenverhältnisse und naturschutzrechtliche Vorgaben geprägt. Während der Bauarbeiten wird die natürliche Wanderung heimischer Amphibien durch ökologisch begleitete Maßnahmen sichergestellt. Amphibienschutzzäune werden errichtet, um die Tiere zu schützen. Fachleute kartieren die Amphibien und setzen sie während der Bauphase sicher um.
Der Abschnitt ist das dritte Teilstück, das im Rahmen des Projekts neu gebaut wird. Er verläuft entlang des früheren westlichen Zollwegs, während die tatsächliche Grenze zwischen dem brandenburgischen Kleinmachnow und West-Berlin im Buschgraben liegt. Bereits 2022 wurde der Abschnitt von der Lohmühlenbrücke bis zum Schlesischen Busch erneuert und im Sommer 2023 an das Bezirksamt Treptow-Köpenick übergeben. Ein weiteres Teilstück am südlichen Mauerweg Jenbacher Weg, das 5,5 Kilometer lang ist, wurde ebenfalls im Sommer 2023 fertiggestellt.
Das Gesamtprojekt zur Qualifizierung des Berliner Mauerwegs zielt darauf ab, die Erinnerungsstätte an die deutsch-deutsche Teilung zu bewahren. Der Mauerweg verläuft entlang der ehemaligen Grenzanlagen und erstreckt sich über Berliner und Brandenburger Gebiet. Ziel des Projekts ist es, den historischen Grenzraum für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Relikte der ehemaligen Grenzanlagen zu erhalten.
Für die Sanierung des Mauerwegs stehen bis Ende 2026 insgesamt 12,39 Millionen Euro zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt zu 90 Prozent aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-Tourismus) und zu 10 Prozent durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.
Berliner Mauerweg: Erster Teilbereich mit
Informationen zur deutsch-deutschen Geschichte.
Foto: Konstantin Börner