Die Gemäldegalerie lädt am Donnerstag, den 26. September 2024, zu einer Buchvorstellung mit begleitendem Abendvortrag ein. Anlass ist die Präsentation des Ergebnisbandes eines zweijährigen kunsthistorischen und kunsttechnologischen Forschungsprojekts, das sich intensiv mit dem Werk der bedeutenden Berliner Rokoko-Malerin Anna Dorothea Therbusch befasst. Der Band enthält neben Essays zu wichtigen Themen auch einen umfassenden Katalogteil, der die in öffentlichen Institutionen Berlins und der Region Brandenburg aufbewahrten Gemälde Therbuschs systematisch dokumentiert.
Anna Dorothea Therbusch (1721–1782) war eine der einflussreichsten Künstlerinnen des 18. Jahrhunderts. Bereits in jungen Jahren arbeitete sie für Auftraggeber aus dem Umfeld des preußischen Königshauses. Später erreichte sie in Paris beachtlichen Erfolg, wo sie 1767 als eine der wenigen Frauen überhaupt in die renommierte Académie royale de peinture et de sculpture aufgenommen wurde, die führende Kunstakademie ihrer Zeit. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin war sie als Porträtmalerin in der gehobenen Gesellschaft sehr gefragt. Darüber hinaus fertigte sie mythologische Historien für die Schlösser Friedrichs II. und arbeitete sogar für Katharina die Große, die Zarin von Russland.
Die Gemäldegalerie hatte im Jahr 2021/22 gemeinsam mit der Alten Nationalgalerie anlässlich Therbuschs 300. Geburtstags eine umfassende Ausstellung mit dem Titel „Anna Dorothea Therbusch. Eine Berliner Künstlerin der Aufklärungszeit“ gezeigt. Auf diese Ausstellung folgte ein Forschungs- und Publikationsprojekt, das von 2022 bis 2024 durchgeführt wurde und in der nun vorgestellten Publikation mündet. Der Band macht die in Berlin und Brandenburg erhaltenen Werke Therbuschs erstmals systematisch in Buchform zugänglich. Die thematischen Essays bieten neue Einblicke in die Arbeitsweise und die verwendeten Materialien der Künstlerin, ihr Leben, ihre Netzwerke sowie die Rezeptionsgeschichte ihres Werkes.
Im Rahmen eines am 26. und 27. September 2024 stattfindenden Symposiums mit dem Titel „Anna Dorothea Therbusch im Kontext. Künstlerinnen und Künstler des 18. Jahrhunderts in Berlin und Europa“ wird die Publikation offiziell vorgestellt. Internationale Experten werden auf diesem Symposium neue Forschungsergebnisse zu Therbusch präsentieren und weitere Perspektiven auf ihr Werk sowie das Umfeld des 18. Jahrhunderts aufzeigen. Die Vorträge behandeln verschiedene Aspekte, wie Therbuschs Verhältnis zu anderen Künstlern, darunter Johann Gottfried Schadow und ihr Bruder Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky, sowie die Themen ihrer Werke, darunter Darstellungen weiblicher Nacktheit und antiker Heldinnen.
Das Symposium und die Buchvorstellung sind öffentlich zugänglich, und die Gemäldegalerie freut sich auf zahlreiche Besucher. Der Band „Anna Dorothea Therbusch in Berlin und Brandenburg. Werke, Technik, Kontext“, herausgegeben von Nuria Jetter in Zusammenarbeit mit Sarah Salomon und Anja Wolf, ist im Michael Imhof Verlag erschienen und ab sofort erhältlich.
Die Veranstaltung beginnt am 26. September um 18:00 Uhr mit einer Begrüßung durch Dagmar Hirschfelder, die Direktorin der Gemäldegalerie. Die Buchvorstellung folgt um 18:15 Uhr durch die Herausgeberinnen Nuria Jetter, Sarah Salomon und Anja Wolf. Es folgt ein Abendvortrag: Ein „Meteor“ am süddeutschen Himmel – Anna Dorothea Therbuschs Netzwerke und Karrierestrategie von Katharina Küster, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart.
Anna Dorothea Therbusch in Berlin und Brandenburg – Publikation und Buchvorstellung mit Vortrag
Donnerstag, 26. September 2024, 18 Uhr
Ort: Vortragssaal im Kulturforum, Eintritt frei
Anna Dorothea Therbusch, Das Federballspiel, 1741, Öl auf Leinwand, 105 x 150 cm,
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg,
Inventar-Nr. GK I 7437 / Foto: Roland
Handrick