Über 1.200 Kinder auf der Bühne, mehr als 14.000 begeisterte Zuschauer, 32 Produktionen und 136 Vorstellungen – das Kinderopernhaus Berlin blickt auf 15 erfolgreiche Jahre zurück. Seit seiner Gründung hat es ein einzigartiges Kapitel kultureller Bildung aufgeschlagen. In sechs Berliner Bezirken und in enger Zusammenarbeit mit inzwischen 16 Kooperationsschulen – viele davon in sozial herausgeforderten Stadtteilen – bietet das Projekt Kindern im Grundschulalter und darüber hinaus die Möglichkeit, Musiktheater aktiv mitzugestalten und auf der Bühne zu erleben.
Was als innovatives Projekt in Lichtenberg begann, hat sich zu einem vielfach ausgezeichneten Modell für künstlerische Teilhabe mit hohem Bildungswert entwickelt. Das Konzept ist klar: Kinder entwickeln ihre eigene Oper – gemeinsam mit professionellen Regieteams, Dirigenten, Musikern und Sängern. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, der persönliche Gewinn ist dafür umso größer.
Viele der jungen Teilnehmer erleben im Kinderopernhaus zum ersten Mal klassische Musik, Theater und den Applaus eines Publikums – Erfahrungen, die nachhaltig wirken. „Manche Kinder trauen sich anfangs kaum zu sprechen und stehen am Ende in Hauptrollen auf der Bühne“, berichtet Regina Lux-Hahn, die das Projekt vor 15 Jahren gemeinsam mit dem Berliner Caritasverband als Träger ins Leben rief und es bis heute leitet. Das Kinderopernhaus leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Sprachförderung, besonders bei Kindern mit Migrationshintergrund, die zu Hause eine andere Sprache sprechen.
Eine von vielen bewegenden Geschichten ist die eines Mädchens aus Marzahn, das über das Kinderopernhaus erstmals mit der Kunstform Oper in Berührung kam, durch verschiedene Stationen im Projekt wuchs – und heute im Jugendchor der Staatsoper singt sowie ehrenamtlich bei Proben des Kinderopernhauses unterstützt. Solche Biografien zeigen eindrucksvoll, welche Kraft Musik entfalten kann.
Zentraler Bestandteil des Projekts sind die Kooperationsschulen – darunter die Hermann-Gmeiner-Grundschule in Lichtenberg, die Lauterbach Schule im Märkischen Viertel (Reinickendorf) und die Walter-Gropius-Schule in Neukölln. An diesen Schulen entstehen Kinderoper-Arbeitsgemeinschaften, die den Einstieg in das Kinderopernhaus ermöglichen. Von dort führt der Weg in die regionalen Kinderopernhäuser in Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf, Lichtenberg und Neukölln – und mit etwas Glück auch bis auf die große Bühne der Staatsoper Unter den Linden.
Aufführungen 2024/25
Tommelise – Von einer, die auszog, das Fliegen zu lernen
Kinderopernhaus Marzahn-Hellersdorf, ab 14. Juni 2025
Das Geheimnis der Störche
Kinderopernhaus Reinickendorf, ab 22. Juni 2025
Sing, kleine Nachtigall!
Kinderopernhaus Lichtenberg, ab 28. Juni 2025
Träume – Eine Nacht im Elfenwald
Kinderopernhaus Unter den Linden, ab 18. Juli 2025
Die zauberhaften Teppiche von Mulauwana
Kinderopernhaus Neukölln, ab 19. Juli 2025