27. April 2024
Berlins neues Dienstschiff fährt ab sofort elektrisch.

Neues Dienstschiff fährt elektrisch

Berlin hat ein neues batteriebetriebenes Dienstschiff für die ökologische Gewässerüberwachung. Die Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, Dr. Silke Karcher, taufte den E-Katamaran unlängst auf den Namen „James Hobrecht“ – den Begründer der modernen Wasserwirtschaft und Stadtbaurat Berlins, der im 19. Jahrhundert das innovative Radialsystem zur Entwässerung der Hauptstadt entwickelte und die Schifffahrt auf der Berliner Spree durch Uferbefestigung erst möglich machte.

Gebaut wurde der Katamaran von der preisgekrönten Schiffswerft Bolle in Parey (Sachsen-Anhalt) an der Elbe, die den Auftrag dazu nach europaweiter Ausschreibung 2021 erhielt. Das Dienstschiff mit modernster Akku-, Schiffs- und Messtechnik ersetzt das 60 Jahre alte, dieselbetriebene Dienstschiff „Glienicke“ und wird künftig auf Berlins Gewässern für Wasserprobeentnahmen und Messfahrten eingesetzt. Die „James Hobrecht“ kann eine Tagesschicht ohne Nachladen emissionsfrei fahren und somit das gesamte Stadtgebiet für seine Arbeitseinsätze abdecken.

Staatssekretärin Silke Karcher: „Mit der ‚James Hobrecht‘ geht Berlin einen wichtigen Schritt in der Elektromobilität auf Binnengewässern. Dieses Pilotprojekt hat Vorbildwirkung und zeigt, dass es trotz Herausforderungen bei Technik und Planung möglich ist, ein solches Spezialschiff zu bauen und aufs Wasser zu bringen. Wir hoffen auf viele Nachahmer*innen.“

Berlins neues Dienstschiff fährt ab sofort elektrisch.
Berlins neues Dienstschiff fährt ab sofort elektrisch.
Foto: Gareth Harmer

Die Planung des Schiffes erfolgte in Federführung des Landes Berlin. Das Schiff musste komplett neu entworfen werden, weil ein so spezielles Einsatzprofil am Markt bisher nicht verfügbar ist. Neben dem reinelektrischen Antrieb wurde auch neueste Mess- und Probeentnahmetechnik eingebaut, die Navigation wurde digitalisiert, die Arbeitsbedingungen für Laborkräfte wurden verbessert.

Durch den Einsatz eines innovativen Ringpropellers ist der Betrieb zudem geräuschlos und extrem vibrationsarm. Durch den Betrieb des neuen Schiffs (und die Ausmusterung des alten Diesel-Schiffs) werden Emissionen in Höhe von rund 11,2 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr vermieden. Die Gesamtkosten für dieses Spezialfahrzeug liegen bei 1,9 Millionen Euro. Die Investition wurde im Rahmen des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung (BENE) mit EU-Mitteln aus dem EFRE-Programm gefördert