Die Kolonnaden der Museumsinsel Berlin werden derzeit wieder in ihren Originalzustand versetzt. Mit dem Anbringen einer temporären Schiffsleiteinrichtung an der Ufermauer der Spree beginnt derzeit der letzte Teil der Wiederherstellung des originalen Zustands des Stülerschen Säulengangs aus dem 19. Jahrhundert, der die Museumsinsel Berlin in besonderer Weise charakterisiert.
Im Zuge der Baumaßnahmen müssen die Kolonnaden eingehaust werden und es muss ein zum Teil zwei Meter über die Ufermauer auskragendes Arbeitsplateau errichtet werden. In diesem Zusammenhang ist nun das schwimmende Leitwerk verankert worden, das während der Bauzeit als Anprallschutz für die Schiffe notwendig ist.
Die eigentlichen Baumaßnahmen betreffen den nördlichen Abschnitt der Kolonnaden. Sie waren 1911 zugebaut worden, um zusätzliche Räumlichkeiten zu schaffen, und 1957 durch einen Kopfbau ergänzt worden. Bis vor kurzem dienten diese Räume unter anderem der Skulpturenrestaurierungswerkstatt der Alten Nationalgalerie, die jetzt ihr neues hochprofessionelles Domizil im Bode-Museum gefunden hat. Die zweigeschossigen Einbauten werden nun entfernt und die Säulen wieder freigestellt und restauriert.
Der Säulengang wird in einigen Jahren eine ganz besondere Rolle im Zusammenhang der Sanierung des Pergamonmuseums spielen: Nach Fertigstellung des Bauabschnitts A und während der Sanierung des Südflügels (Bauabschnitt B) wird hierüber die Besucherführung zum Pergamonmuseum erfolgen. Die Besucher gelangen dann über den Kolonnadengang, getrennt vom Baustellenverkehr, in das Pergamonmuseum.
Bei der Freistellung und Restaurierung des Kolonnadenbauwerks spielt die Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt eine große Rolle. Die Arbeiten werden voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein. Sie tragen bei zur Realisierung des Masterplans Museumsinsel mit seinem Konzept der Freiflächen, wonach die Häuser der Insel durch Höfe und Kolonnaden verbunden und zu einem einzigartigen Ensemble zusammengefügt werden. Der Kolonnadenhof ist ein besonderer Aufenthaltsort in der historischen Mitte Berlins auch außerhalb der Öffnungszeiten der Museen.
Museumsinsel
Seit 20 Jahren zählt die Museumsinsel in Berlin-Mitte zum UNESCO-Welterbe. Heute gehört das Ensemble – bestehend aus dem Alten Museum, Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Bode-Museum, Pergamonmuseum und der James-Simon-Galerie – mit jährlich rund 2,5 Mio. Besuchern zu den größten Publikumsmagneten Deutschlands.