19. März 2024

Schwebende Kunst am Brandenburger Tor

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls werden vom 4. bis zum 10. November 30.000 Botschaften als Teil einer Kunstinstallation am Brandenburger Tor von Patrick Shearn, Poetic Kinetics über der Straße des 17. Juni schweben.

In Anlehnung an die Transparente, die bei den Demonstrationen der Friedlichen Revolution getragen wurden, ist jeder ab dem 31. August dazu eingeladen, seine Botschaften, Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft oder auch seine Erinnerungen an die Vergangenheit unter der Überschrift „Deine Vision im Himmel über Berlin“ zu teilen. Aus den teils reflektierenden, verschiedenfarbigen „Botschaftsbändern“ entsteht ein sogenanntes Skynet im typischen Stil des Künstlers, welches sich scheinbar schwerelos vom Lindenrondell aus über hundert Meter weit bis in die Straße des 17. Juni in den Himmel spannt.

Kunstinstallation am Brandenburger Tor. © Kunstinstallation Patrick Shearn of Poetic Kinetics kuratiert von Kulturprojekte Berlin
Kunstinstallation am Brandenburger Tor.
© Kunstinstallation Patrick Shearn of Poetic Kinetics kuratiert von Kulturprojekte Berlin

Hunderttausende haben während der Friedlichen Revolution mutig ihre Stimme erhoben und damit zum Fall der Mauer beigetragen. Die handgefertigte Kunstinstallation am Brandenburger Tor von Patrick Shearn, Poetic Kinetics, erinnert an dieses Engagement und ist in ihrer rechteckigen Form an die ehemalige Mauer angelehnt – dabei aber durchlässig und ständig in Bewegung. Über die Kunstinstallation sagt Shearn: „Gemeinsam mit Kulturprojekte Berlin haben wir eine Erzählung geschaffen, die die Freiheit und Einheit symbolisiert, die durch den Fall der Mauer ermöglicht wurden. Gleichzeitig hält die Installation all jene Erinnerungen, Wünsche und Hoffnungen von heute aufrecht – von Ost- und Westberlinern sowie von Menschen aus aller Welt.“ Die zahlreichen schwebenden Botschaften versinnbildlichen, dass, wer gemeinsam die Stimme erhebt, Diktaturen überwinden und das scheinbar Unmögliche, möglich machen kann. Als Symbol für Freiheit sollen die Botschaften, Wünsche und Hoffnungen in den Himmel aufsteigen, um so für die Welt sichtbar zu werden.

Jeder kann dabei sein

Ab dem 31. August können bis zum 20. September Botschaften an verschiedensten Orten in Berlin aufgeschrieben werden. Neben Standorten wie der Gedenkstätte Berliner Mauer, dem Tränenpalast oder der East Side Gallery können auch bei Events, beispielsweise während der Langen Nacht der Museen am 31. August und dem Lollapalooza Berlin am 7. und 8. September, Bänder mit Botschaften, Wünschen und Hoffnungen beschriftet werden. Dazu Moritz van Dülmen, Geschäftsführer von Kulturprojekte Berlin: „In Erinnerung an die Tausenden von Menschen, die vor 30 Jahren mutig ihre Stimme erhoben, möchten wir heute alle herzlich dazu einladen, ihre Erinnerungen, Botschaften, Gedanken und Zukunftsgedanken zu teilen. Wie zuletzt 2014 bei den Ballonpaten der Lichtgrenze kann jeder dabei sein!“

Über den Künstler

Der aus Berlins Partnerstadt Los Angeles stammende Künstler Patrick Shearn von Poetic Kinetics ist spezialisiert auf überlebensgroße Kunstwerke aus ultraleichtem Material, sogenannten kinetischen Skynets. Weltweit wurden die sich bewegenden Installationen, unter anderem in Peking, Lissabon, Miami und Los Angeles gezeigt. Beim Coachella Valley Music & Arts Festival ist Shearn, CEO und Creative Director des Studios Poetic Kinetics, für die beliebten, sich bewegenden Skulpturen verantwortlich.

Erinnerungen, Botschaften, Wünsche und Hoffnungen auch digital
Zusätzlich gibt es auf der Website die Möglichkeit Botschaften digital zu teilen, die während der Festivalwoche vor dem Brandenburger Tor projiziert werden. So können Menschen weltweit an der Aktion teilnehmen.Über 200 Botschaften sind in den ersten Tagen bereits digital eingegangen. So wünscht sich Joseph aus Berlin beispielsweise: „Ich hoffe, dass Großbritannien in der EU bleibt.“ Marianne Birthler schreibt wiederum: „Mir macht neuerdings eine neue Mauer Kopfzerbrechen – die Mauer zwischen denen, die die Freiheit lieben, und denen, die sie fürchten.“ Auch Statements wie „Und immer noch kommen mir die Freudentränen, wenn ich die Bilder von damals sehe – ganz ehrlich!“ von Oliver aus Köln sind unter den Einreichungen.