Das Museum des 20. Jahrhunderts ist Thema im dritten Teil unserer Serie „Mit Volldampf in die neuen Zwanziger“. Vergnügungstempel, wildes Nachleben, Erotik, Varietés, Ballsäle – die vielbeschworenen Goldenen Zwanziger in Berlin waren ein wilder kultureller und lasterreicher Cocktail. Und wie präsentiert sich die deutsche Hauptstadt rund hundert Jahre später? Sie steht sie vor gewaltigen Herausforderungen und verändert Tag für Tag ihr Gesicht. Wir haben in einer Serie die größten Bauprojekte in Berlin-Mitte für Sie zusammengestellt.
Museum des 20. Jahrhunderts
Der erste Spatenstich für das Museum des 20. Jahrhunderts der Nationalgalerie fand im Dezember 2019 statt, die Fertigstellung ist für 2026 vorgesehen. Es soll unter anderem die Sammlung des 20. Jahrhunderts der Berliner Nationalgalerie beherbergen. Am Kulturforum zwischen Neuer Nationalgalerie und der Philharmonie Berlins gelegen, wird es mit der Neuen Nationalgalerie unterirdisch verbunden sein. Eigene Ausstellungsflächen werden die Sammlung Marx sowie die Kunstbibliothek und das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin bespielen.
Die Fassade wird zu allen vier Seiten hin geöffnet und untergliedert. Dadurch werden Zugänge und Blickbezüge ins Innere geschaffen und das Museum verbindet sich mit dem umgebenden Stadtraum. Zwei sich kreuzende Boulevards bilden das Herzstück des Museums im Inneren. Sie laden die Besucher ein, sich an diesem Ort zu treffen, zu verweilen und gemeinsam Kunst anzusehen. Die Verwendung von Betonverbundelementen mit eingelegten Klinkern schafft einen Bezug zur Backsteinfassade der St. Matthäus-Kirche.
Der Neubau ist nötig, da der umfassende Bestand der Nationalgalerie zur Kunst des 20. Jahrhunderts aus Platzmangel seit Jahrzehnten nur in Ausschnitten gezeigt werden kann. Mit dem geplanten Neubau der Nationalgalerie soll ein Rundgang von der Kunst um 1900 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ermöglicht werden. Ein Teilbestand der Klassischen Moderne wird nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten ab 2020 in der Neuen Nationalgalerie präsentiert werden. Auch im Neubau werden Werke der Klassischen Moderne zu sehen sein. Der Schwerpunkt der Präsentation wird dort jedoch auf der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts liegen.